Burnout in sozialen Berufen



Burnout in sozialen Berufen

Auch wenn ausgebrannte Menschen heute in nahezu allen Berufsfeldern und allen Hierarchieebenen anzutreffen sind: Die Burnout Gefährdung ist in sozialen Berufen besonders hoch.

Hinlänglich bekannt ist, dass viele Lehrer das Pensionsalter nicht erreichen, sondern vorher krankheitsbedingt aus dem Beruf ausscheiden, bzw. eine Frühpensionierung in Anspruch nehmen - nicht selten aufgrund von Burnout.
Aber es sind nicht nur die Pädagogen. Häufig sind es auch Mitarbeiter im Gesundheitswesen (Ärzte, Krankenschwestern, Pfleger), Mitarbeiter in der Altenpflege, in Behinderteneinrichtungen, Psychologen und Sozialarbeiter, die unter dem Burnout-Syndrom leiden.

Warum?

Die Gründe hierfür sind vielfältig. Vier davon seien an dieser Stelle genannt:

starke Menschenorientierung

Viele Menschen, die in einem sozialen Beruf arbeiten, sind in ihrem Persönlichkeitsprofil stark menschenorientiert. Dies war in den meisten Fällen auch der Grund, warum sie diesen speziellen, sozialen Beruf ergriffen haben. Durch ihre Menschenorientierung sind sie sehr sensibel für Emotionen, Reaktionen und Interaktionen. Ihnen liegt viel daran, was andere über sie denken. Sie selbst haben den Wunsch, anerkannt, geachtet zu sein, wertgeschätzt oder zumindest nicht abgelehnt zu werden. Die Menschen in ihrem Umfeld (Vorgesetzte, Kollegen, Klienten, Patienten, Schüler) werden so zu einer der Hauptenergiequellen in ihrem Leben. In einem ungünstigen Arbeitsklima, bei Konflikten oder wenn -aus welchen Gründen auch immer- die erwartete Wertschätzung ausbleibt, entsteht schnell ein Defizit in der Energiezufuhr - trotz hoher Leistung.

hohes Engagement

Viele Menschen, die in einem sozialen Beruf arbeiten, zeigen ein hohes Engagement (oft über die eigenen Kräfte hinaus). Zwei Faktoren spielen hierbei eine besonders große Rolle:

  • Zum einen wurde die Entscheidung, einen für die Allgemeinheit tätigen Beruf auszuüben, von den meisten bewusst gefällt. In der Wirtschaft hätten sie unter Umständen mehr verdienen und ein höheres Prestige erreichen können. Dennoch fiel die Wahl auf einen Beruf, der im Dienst des Menschen steht. Dahinter steckt meist Ideale und ein hoher Anspruch an sich selbst. Man möchte etwas bewirken, den Unterschied machen, anderen wirklich helfen, niemanden hängen lassen, das Potenzial in anderen entwickeln, etwas erreichen. Vor allem Berufsanfänger, deren hohe Ziele und Erwartungen noch nicht durch Ernüchterung gedämpft wurden, stehen hier in der Gefahr, über ihre Grenzen hinauszugehen.
  • Der zweite Faktor, auf den das hohe Engagement zurückzuführen ist, sind die äußeren Notwendigkeiten. Im Gegensatz zu Dingen kann man Menschen nicht einfach liegen lassen. Selbst wenn man nicht mehr will und nicht mehr kann, warten auf der anderen Seite Menschen, die gepflegt, therapiert, unterrichtet oder betreut werden müssen. Hier auf die Signale des eigenen Körpers zu hören und sich zurückzunehmen ist in vielen Fällen schier unmöglich.

mangelnde oder mangelhafte Ressourcen

Viele Menschen, die in einem sozialen Beruf arbeiten, leiden unter mangelnden oder mangelhaften Ressourcen, Überforderung und Stress. Das Geld ist knapp. Unser Sozialwesen steht vor dem Kollaps. Leistungen werden gekürzt. In vielen Fällen fehlt Personal. Weiterbildungsangebote können nicht oder nur in einem geringen Maß durchgeführt und finanziert werden. Es fehlt an Gerätschaften, die die Arbeit erleichtern, und nicht selten an einer Entlohnung, die die Arbeitsleistung würdigt.

unsichere Erfolgsaussichten

Burnout bei Lehrern

Viele Menschen, die in einem sozialen Beruf arbeiten, sind dem Risiko unsicherer Erfolgsaussichten ausgesetzt. Während z.B. bei einer industriellen Fertigung oder im Handwerk das Verhältnis zwischen Aufwand und Ergebnis weitgehend berechenbar ist, sind die Erfolgsaussichten in sozialen Berufen oft ungewiss. So wird ein Patient trotz hohem pflegerischen Einsatz möglicherweise nicht gesund, ein Klient findet trotz aller therapeutischen Anstrengung möglicherweise nicht die nötige Hilfe, Schüler machen trotz allem pädagogischen Aufwand nicht die erwarteten Fortschritte. 

aus unserem Buch:
30 Minuten gegen Burn-out
GABAL-Verlag

 

Neben Beratung und Coaching für Betroffene bieten wir im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) auch Seminare und Vorträge zur Burnout-Prävention bei Lehrern, Ärzten, Therapeuten, Sozialarbeitern oder Mitarbeitern in der Pflege - z.B. in Ihrer Schule, Ihrem Krankenhaus oder Beratungseinrichtung.

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